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Technikerschulen. Top-Weiterbildung in der Glasindustrie

Technikerschule

Technikerschulen bieten Facharbeitern oder Gesellen die Möglichkeit, sich beruflich weiterzuqualifizieren. In diesem Artikel erfahrt ihr, was eine Technikerschule genau ist, welche Voreile euch eine solche Ausbildung bringt und welche Fachrichtungen ihr genau einschlagen könnt.

Was ist eine Technikerschule?

Eine Technikerschule ist eine Fachschule für anwendungsorientierte Bildungsgänge auf technischer Grundlage. Es ist die bekannteste Anlaufstelle, wenn man sich als Geselle oder Facharbeiter weiterqualifizieren will. Technikerschulen werden sowohl vom Staat als auch von privaten Unternehmen angeboten. Wer erfolgreich einen Abschluss auf einer dieser Schulen absolviert hat, bekommt offiziell die staatliche Abschlussbezeichnung "Staatlich geprüfter Techniker". Ein solcher Abschluss kann viele Vorteile mit sich bringen. Die wohl wichtigsten sind die deutlich gesteigerten Berufs- und Verdienstaussichten der Absolventen. So sieht die Weiterbildung zum Techniker in der Glasindustrie aus.

Falls ihr überlegt, einen solchen Weg einzuschlagen, solltet ihr einige wichtige Zugangsvorraussetzungen erfüllen. Zum einen fordern die meisten Schulen mindestens einen mittleren Schulabschluss, in vielen Bundesländern reicht allerdings auch ein Hauptschulabschluss. Ein Realschulabschluss oder ein gleichwertiger Abschluss wären also ideal. Eine einheitliche Regelung gibt es dafür leider nicht, da die Schulen diese Regelungen selbständig entscheiden. Wenn ihr bereits eine Berufsausbildung abgeschlossen habt, solltet ihr ohnehin mindestens einen Hauptschulabschluss haben. Eine weitere Voraussetzung ist eine abgeschlossene Berufsausbildung in einem technischen Bereich. Dabei ist zu beachten, dass die Fachrichtung mit der angestrebten kompatibel ist. Falls ihr keine abgeschlossene Berufsausbildung vorweisen könnt, reichen auch fünf Jahre Berufserfahrung. Diese fünf Jahre ersetzen in der Regel die Ausbildung.

Um zur Ausbildung zugelassen zu werden, erwarten die meisten Technikerschulen mindestens ein halbes oder ein ganzes Jahr Erfahrung im Berufsleben. Die abschließende Prüfung der Ausbildung zum Staatlich geprüften Techniker erfordert mindestens vier oder 5 fünf Jahre Berufserfahrung. Die Ausbildungszeit zählt in den meisten Fällen mit dazu, daher ist diese Bedingung oftmals ohnehin erfüllt. Anders sieht es aber aus, wenn ihr die Ausbildung in Vollzeit antreten wollt. Dann solltet ihr bereits bei der Anmeldung die nötige Erfahrung vorweisen.

Einige Schulen haben in ihren Zugangsbedingungen weitere Vorraussetzungen formuliert. Das ist meistens der Fall, wenn die Bewerberzahlen zu hoch sind. Eure Abschlussnote und eure Berufserfahrung sind dann ausschlaggebend.

In seltenen Fällen ist bis zur vollständigen Aufnahme eine kurze Probezeit von einem halben oder einem ganzen Jahr zu bestehen. Um nach dieser Zeit weiterhin auf der Schule zu bleiben, muss eine von der Schule festgelegte Durchschnittsnote erreicht werden.

Was kostet so eine Ausbildung?

Die Kosten können sehr variieren, je nachdem ob ihr eure Ausbildung als Fernstudium oder Vollzeit vor Ort an einer Technikerschule absolvieren wollt. Im Fernstudium kostet das gesamte Studium rund 4500 Euro. Vollzeit ist die Ausbildung mit rund 8500 Euro deutlich teurer. Die genauen Kosten stehen meistens in den Studienbroschüren. Ihr solltet jedoch beachten, dass ihr diese Kosten mit der anstehenden Gehaltserhöhung, die ihr durch die Ausbildung erhaltet, bei weitem wieder ausgleichen werdet.

Bevor ihr euch für eine Schule entscheidet, solltet ihr vorher die genauen Kosten und den Aufbau der unterschiedlichen Lehrgänge vergleichen. Dafür könnt ihr zum Beispiel ein persönliches Beratungsgespräch vereinbaren. Die meisten Schulen bieten so etwas an.

Versteckte Kosten

Seriöse Technikerschulen machen natürlich genaue Angaben über alle anfallenden Kosten. Einige Fragen solltet ihr euch jedoch unbedingt beantworten lassen. Zum Beispiel was passiert wenn ihr mehr Zeit für die Ausbildung benötigt? Welche Erfolgsquote haben die Teilnehmer bei der Abschlussprüfung? Oder kann ich den Lehrgang vorzeitig kündigen? Außerdem entstehen weitere Kosten in Form von Prüfungsgebühren und die Lehrmaterialen müsst ihr euch eventuell auch selbst kaufen.

Wie lange dauert die Ausbildung?

Wenn ihr euch in eurem Beruf weiterqualifizierten möchtet, müsst ihr an einer Technikerschule mindestens 2400 Unterrichtsstunden absolvieren. In Vollzeit werdet ihr dafür in der Regel zwei Jahre beziehungsweise vier Semester benötigen. 

Wenn ihr euch für Teilzeit entscheidet dauert die Ausbildung mindestens 3 Jahre beziehungsweise 6 Semester. Als Form von einem Fernstudium kann die Ausbildung aber bis zu 4 Jahre dauern.

Welche Fachrichtungen gibt es?

An den meisten Technikerschulen könnt ihr verschiedene technische Fachrichtungen einschlagen. Dank der raschen technologischen Entwicklung haben diese Fachrichtungen ein hohes Entwicklungspotenzial. Wenn ihr bereits eine Ausbildung in einem technischen Bereich absolviert habt, lohnt es sich auf alle Fälle, eure Fachrichtung weiter zu vertiefen.

Technikerschulen unterteilen ihre verschiedenen Lehrgänge oft grob in folgende Bereiche. Diese sind besonders in der Glasindustrie gefragt:

  • Elektrotechnik
  • Informatik
  • Maschinenbau
  • Mechatronik

Elektrotechnik

Elektrotechniker arbeiten in vielen unterschiedlichen Tätigkeitsbereichen der Elektrotechnik. Die Aufgabenbereiche hängen von den zahlreichen Spezialgebieten ab. Wenn ihr eine abgeschlossene Berufsausbildung als Elektrotechniker oder einem verwandten Bereich abgeschlossen habt, könnt ihr euch in einem der vielen Spezialgebiete vertiefen.

Diese sind:

  • Energietechnik
  • Informations- und Kommunikationstechnik
  • Mess-, Regelungs- und Automatisierungstechnik
  • Mikroelektronik
  • Mikrosystemtechnik

Zu den typischen Aufgaben eines Staatlich geprüften Technikers in der Elektrotechnik gehören zum Beispiel das Überwachen der Montage. Außerdem berechnen, messen und prüfen Elektrotechniker verschiedene Bauteile. Zudem entwerfen sie Teile für elektrische Anlangen oder erstellen Programme für den Funktionsablauf. Des Weiteren arbeiten sie in der Montage und Inbetriebnahme verschiedener Anlagen. Auch in der Qualitätssicherung sowie im Einkauf und der Materialwirtschaft kommen sie zum Einsatz.

Mit dieser Fortbildung steigt in der Regel auch euer Verantwortungsbereich. Außerdem könnt ihr euch dann selbständig machen und euren eigenen Handwerksbetrieb eröffnen.

Informatik

Als Techniker im breiten Feld der Informatik habt ihr besonders gute Berufsaussichten. Denn kein anderer Industriezweig entwickelt sich so rasant wie die Informatik. Der Begriff Informatik setzt sich aus den Wörtern Information und Automatik zusammen. Dieser Fachbereich beschäftig sich im Kern mit der automatischen Verarbeitung von Informationen. Informatiker werden in vielen technischen Bereichen eingesetzt. Einige Beispiele sind technische Simulationen, Messdatenerfassung, Prozesstechnik und Fertigungstechnik. 

Als staatlich geprüfter Informatiker solltet ihr neben einem exzellentem Fachwissen auch über eine gute logische und analytische Denkweise verfügen. Dieser Lehrgang baut meist auf folgende Kernfächer auf:

  • Betriebssysteme und Administration
  • Kommunikation und Netzwerktechnik
  • Programmierung
  • Datenbanken

Die Einsatzmöglichkeiten im Betrieb können sehr unterschiedlich sein. Zum einen sind Informatiktechniker für die Erledigung definierter vorgegebener Aufgaben zuständig, zum anderen ist es auch möglich, dass Aufgaben in Eigenverantwortung geplant und durchgeführt werden müssen. Einige Beispiele für mögliche Einsatzgebiete sind Softwareentwicklung, System und Netzwerkadministration oder die Entwicklung von Datenbanken. Des Weiteren ist auch die Leitung einer ganzen Abteilung möglich.

Maschinenbautechnik

Als Maschinenbautechniker oder Maschinenbautechnikerin baut ihr Anlagen und Maschinen aller Art für die verschiedensten Anwendungszwecke. Dies können zum Beispiel Werkzeugmaschinen oder komplexe Produktionsanlagen sein. Aber nicht nur Maschinen im engeren Sinne, sondern auch Schienenfahrzeuge, Landmaschinen, Erzeugnisse der Feinwerktechnik oder Anlagen der Umweltschutztechnik gehören zu den Aufgabenbereichen eines Maschinenbautechnikers.

In der Ausbildung zum staatlich geprüften Maschinenbautechniker werden euch Grundlagen in Kernfächern wie Mechanik, Konstruktion, Elektrotechnik und Informatik vermittelt. Zum späteren Zeitpunkt werdet ihr in diesen Fachbereichen in wählbaren Modulen spezialisiert und das Fachwissen wird weiter vertieft

Im Betrieb arbeiten Maschinenbautechniker oder Maschinenbautechnikerinnen mit ihrer spezialisierten Tätigkeit oft mit Ingenieuren oder Ingenieurinnen zusammen. Dabei fallen Arbeiten wie das Entfernen, Berechnen oder das Konstruieren von technischen Systemen und Systemteilen an. Des Weiteren erarbeiten sie die nötigen Vorgaben für eine termingerechte und wirtschaftliche Fertigung oder Montage. Weitere Aufgabenbereiche sind die Kontrolle und Qualitätssicherung der Produkte, die Instandhaltung und Wartung von Betriebsanlagen oder der Einkauf und die Bereitstellung von Materialen und Baustoffen. Auch im Kundenservice als telefonischer Berater sind Maschinentechniker oft tätig. Die Arbeit im Bereich der Anwendungsberatung erfordert oft die Anwesenheit beim Kunden vor Ort. Aus diesem Grund arbeiten Techniker im Maschinenbau auch nicht selten im Außendienst.

Der Verantwortungsbereich hängt stark von der Größe und Struktur des Betriebs ab. In der Regel arbeiten staatliche geprüfte Maschinenbautechniker in Ingenieurbüros, in Industriebetrieben oder im öffentlichen Dienst.

Mechatronik

Mechatronische Produkte sind zum Beispiel Roboter, Digitalkameras, oder Blu-ray-Player. Diese sind heutzutage aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Wenn ihr euch für diese Richtung entscheidet, lernt ihr die Teilbereiche Elektrotechnik, Maschinenbau und Informatik zu vereinen. Ihr seid dann in der Lage, komplexe physikalische Zusammenhänge zu analysieren und Lösungen für die verschiedensten Problem zu entwickeln. Dabei greift ihr auf die mathematischen Grundlagen aller drei Teilbereiche zurück.

Im Betrieb sind Mechatroniktechniker für den Entwurf, die Konstruktion und Fertigung von mechatronischen Produkten zuständig. Die Branchen sind dabei sehr unterschiedlich und reichen von Automatisierungstechnik über Luft- und Raumfahrttechnik bis hin zur Medizintechnik.

Fazit

Wenn ihr bereits eine Berufsausbildung in einem technischen Bereich absolviert und etwas Berufserfahrung gesammelt habt, könnt ihr auf einer Technikerschule das nötige Fachwissen erlangen, um eure Karriere auf das nächste Level zu katapultieren. Nach dem erfolgreichen Abschluss der Prüfung zum staatlich geprüften Techniker stehen euch viele Türen offen, um eure Zukunft erfolgreich zu gestalten. Die unterschiedlichen Fachrichtungen und Vertiefungen sind so vielfältig, dass garantiert für jeden das Richtige dabei ist.

 

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