Ausbildungsstellen in der Glasindustrie
junge Menschen für Berufe suchen

Online-Lexikon Zukunft im Glas

Recuiting. Welcher Prozess verbirgt sich dahinter?

Recruiting – Die Suche nach den richtigen Personen für den richtigen Job

Wenn ihr auf der Suche nach einer Ausbildung oder einem Job seid, werdet ihr automatisch mit ihnen in Berührung kommen – Recruiter. Doch wie wäre es, wenn ihr irgendwann auf eben dieser Seite des Schreibtisches sitzen würdet? Im Folgenden geben wir euch einen Überblick darüber, was den Beruf des Recruiters ausmacht, welche Perspektiven ihr habt und wozu das alles eigentlich gut ist.

Recruiting – Was ist das überhaupt?

Das englische Wort „Recruiting“ liegt recht nah am deutschen Begriff „rekrutieren“, welchen ihr wahrscheinlich aus dem militärischen Kontext kennt. Und besonders weit entfernt davon ist es auch nicht. In der Arbeitswelt werden allerdings statt Soldaten für die Armee Mitarbeiter für Unternehmen aller Art gesucht. Früher wurde dies Personalbeschaffung genannt, heute Recruiting. Eben jenes Personal zu „beschaffen“ ist dabei allerdings nicht so einfach, wie es vielleicht auf den ersten Blick aussieht.

Mehr als nur eine Stellenanzeigen – Das Anforderungsprofil

Der Recruitingprozess beginnt bereits vor der Stellenausschreibung auf Jobbörsen oder in Tageszeitungen. Bevor eine solche Anzeige geschaltet werden kann, muss zunächst das sogenannte Anforderungsprofil erstellt werden. In diesem listet der Recruiter zunächst die genauen Aufgaben für den zukünftigen Angestellten auf und leitet daraus die Fähigkeiten ab, die ein Bewerber mitbringen muss. Muss der Bewerber etwa regelmäßig Telefonkonferenzen mit New York abhalten, sollte der Bewerber über sehr gute Englischkenntnisse verfügen. Genau hier liegt eine der wichtigsten und auch herausforderndsten Aufgaben eines Recruiters. Ein gut ausgearbeitetes Anforderungsprofil und damit eine aussagekräftige Stellenanzeige verbessern den Bewerberpool um ein Vielfaches.

Bewerbungen im digitalen Zeitalter – Mobile Recruiting

Die Stellenanzeige ist also ausformuliert, doch nun wohin damit? Wenn ihr die Zeitung aufschlagt, seht ihr noch immer eine Vielzahl an Stellenanzeigen. Doch diese nehmen Jahr für Jahr ab. Gerade die junge Generation verlässt sich bei der Jobsuche zunehmend auf Computer und Smartphone. Bereits ein Drittel aller Bewerber geben an, über ihr Smartphone nach Jobs zu suchen und die erste Kontaktaufnahme darüber zu realisieren. Daher ist es für den Recruiter wichtig, stets mit der Zeit zu gehen. Je einfacher es dem Bewerber gemacht wird, sich zu bewerben, desto eher wird er es tun. Darum gibt es auch Zukunft im Glas. Hier bündeln wir die Ausbildungsangebote der Glasindustrie. 

Vom Anschreiben zum Vorstellungsgespräch – Das Bewerbermanagement

Ist die Stellenausschreibung jetzt veröffentlicht, werden schon bald die ersten Anschreiben und Lebensläufe auf dem Schreibtisch oder im E-Mail-Postfach landen. Jetzt ist es an euch, die geeignetsten Kandidaten für weitere Auswahlverfahren einzuladen. Dabei müsst ihr die Berufserfahrung, Qualifikationen und Zeugnisse der Bewerber im Hinblick auf die Anforderungen des Jobs bewerten. Je nach Größe des Unternehmens und Aufwand des Bewerbungsverfahrens ladet ihr nun die Auserwählten zu Gesprächen und Tests ein. Hier wartet schon die nächste spannende Aufgabe auf den Recruiter.

Der König der Auswahlverfahren – Das Assessment-Center

Besonders große Unternehmen greifen gerne auf diese Methode zurück, denn sie liefert den fundiertesten Eindruck von den Bewerbern. Hierbei werden die ausgewählten Bewerber in der Regel über einen ganzen Tag beobachtet. Ihnen werden praxisnahe Aufgaben gestellt, standardisierte Tests vorgelegt und es wird ihre Teamfähigkeit auf die Probe gestellt.

Für euch als Recruiter ergeben sich zwei große Aufgaben. Zum einen müsst ihr die Tests und Aufgaben auswählen, anhand derer ihr die für den Job wichtigen Qualifikationen erkennen könnt. Zum anderen müsst ihr genau beobachten und auswerten, um eine gute Entscheidung treffen zu können. Doch der Aufwand lohnt sich, denn im Gegensatz zu einfachen Vorstellungsgesprächen reduzieren Assessment-Center die Fehlerquote ungemein. Mögliche Fehlerquellen wie subjektive Eindrücke oder zu wenige Entscheidungsfaktoren werden verringert.

Die letzten Schritte – Die Einstellung und Integration

Habt ihr euch für einen oder mehrere Bewerber entschieden, folgt der nächste Schritt des Recruitings: die Verhandlung und schließlich die Einstellung eines Mitarbeiters. Auch dies gehört zu eurem Job als Recruiter. Es muss über Gehalt, Boni, Befristung und viele andere Dinge verhandelt werden, ehe ihr einen neuen Mitarbeiter in eurem Unternehmen begrüßen könnt.

Wurde eine Einigung erzielt, folgt der für euch letzte Schritt: die Integration in die neue Abteilung, das sogenannten Onboarding. Dieser Schritt ist für den neuen Mitarbeiter besonders wichtig, da hier der erste Eindruck entsteht, welcher großen Einfluss auf die zukünftige Motivation und Leistungsfähigkeit hat. Schafft ihr es, dem Mitarbeiter geeignete Unterstützung und Sicherheit in seiner neuen Umgebung zu liefern, wird er nicht nur eine bessere Leistung bringen, sondern auch zufriedener und glücklicher sein.

Times are changing – Von der passiven zur aktiven Mitarbeitersuche

Die längste Zeit hatte der oben beschriebene Prozess Gültigkeit: Ein Unternehmen schreibt eine Stelle aus, mehr oder minder viele Kandidaten bewerben sich und der Recruiter wählt schließlich den geeignetsten aus. Auch wenn dies nach wie vor für viele Jobs und vor allem Ausbildungen gilt, hat sich in den vergangenen Jahren einiges verändert. Der Trend geht von der passiven zur aktiven Mitarbeitersuche. Doch was bedeutet das eigentlich?

Active Sourcing – Wie komme ich an qualifizierte Mitarbeiter?

Die Königsklasse des Recruitings ist die Bindung von hoch qualifiziertem Personal an das Unternehmen. Doch in der heutigen flexiblen und digitalisierten Welt ist das zu einer noch größeren Herausforderung geworden – einer Herausforderung für euch als Recruiter. Das Stichwort hier lautete „Active Sourcing“, also die aktive Suche und Ansprache von passenden und qualifizierten Mitarbeitern. Mittlerweile greifen nicht nur große Multikonzerne auf diese Möglichkeit zurück, auch kleinere Unternehmen, welche auf Fachkräfte angewiesen sind, nutzen diese Option.

Auf der Suche nach dem besten Mitarbeiter

Seid ihr auf aktiver Personalsuche, ist das Internet euer bester Freund. Jobnetzwerke wie XING oder LinkedIn liefern euch in wenigen Klicks eine Unmenge an potenziellen Mitarbeitern. Habt ihr anhand der Qualifikationen und Anforderungen einige für euer Unternehmen interessante Personen gefunden, könnt ihr direkt über diese Netzwerke Kontakt zu ihnen aufnehmen. Hier wartet die nächste Herausforderung auf euch, denn der erste Eindruck ist wie so oft im Leben entscheidend. Dabei ist nicht nur eine persönliche Ansprache wichtig, sondern vor allem die Frage, warum gerade dieser Mensch für euer Unternehmen arbeiten sollte. Anders als in der passiven Mitarbeitersuche müsst ihr als Recruiter beim Active Sourcing selbst die Überzeugungsarbeit leisten.

Das eigene Unternehmen interessant machen – Employee Branding

Maßgeblich unterstützt wird eine solche Überzeugungsarbeit durch das Employee Branding. Das Ziel dabei ist es, das eigene Unternehmen in ein möglichst gutes Licht zu rücken. Als Schnittstelle zwischen Recruiting und Marketing stellt es einzigartige Anforderungen an den Personaler. So hat beispielsweise der Medienriese Bertelsmann eine eigens dafür eingerichtete Abteilung, welche Werbevideos erstellt, Messen und Veranstaltungen durchführt und in den sozialen Medien aktiv wird, um aktiv das Image des eigenen Unternehmens zu gestalten. Im Idealfall steigert sich so die Attraktivität des Unternehmens, was zu einer Vereinfachung beim Active Sourcing, aber auch generell in einer gesteigerten Bewerberanzahl resultiert.

Junge Führungskräfte an das Unternehmen binden – Talent Management

Eng verknüpft mit dem Employee Branding ist häufig das Talent Management. Besonders große Unternehmen versuchen durch gezielte Programme für junge, talentierte Mitarbeiter, diese langfristig an das Unternehmen zu binden und im Sinne der eigenen Anforderungen auszubilden. In enger Zusammenarbeit mit Personalentwicklern werden Workshops und Entrepreneur-Programme entwickelt.

Die Hauptaufgabe für euch als Recruiter besteht allerdings in der Suche nach solchen vielversprechenden Talenten. Zu diesem Zweck geht ihr etwa direkt an die Hochschulen, um Absolventen für euer Unternehmen zu werben. Oder ihr organisiert Veranstaltungen, auf denen sich einerseits das Unternehmen präsentiert, aber andererseits auch junge Leute ihr Potenzial zur Schau stellen können.

Wissenschaftliche Forschung als Schlüssel für gutes Recruiting

Die wachsende Bedeutung von Recruiting in der Arbeitswelt lässt sich auch am immer stärker zunehmenden Forschungsaufwand in diesem Bereich erkennen. Besonders die Wirtschaftspsychologie liefert dauerhaft neue Erkenntnisse, die sich in den Arbeitsalltag übertragen lassen. Nicht nur werden stetig neue Instrumente (Fragebögen, Testverfahren etc.) entwickelt, um genauer auf spezifische Fragen einzugehen, auch der gesamte Bewerbungsverlauf wird auf die Probe gestellt. So herrscht beispielsweise seit einiger Zeit Unklarheit darüber, inwiefern ein Anschreiben Aussagekraft besitzt.

Arbeitet ihr als Recruiter, werdet ihr häufiger mit neuen, wissenschaftlichen Erkenntnissen in Berührung kommen und stetig neue Dinge lernen. Dabei besteht für euch die große Aufgabe darin, die theoretischen Überlegungen in eure Praxis und eure besonderen Gegebenheiten zu übersetzen.

Großer Aufwand, großer Nutzen

Nun haben wir lang und breit über die Aufgaben und Tätigkeitsfelder von einem Recruiter gesprochen. Doch welchen Nutzen hat es für die Unternehmen überhaupt, so viel Zeit und Geld ins Recruiting zu stecken? Der erste und offensichtlichste Grund ist die Qualität der Mitarbeiter. Je besser die Mitarbeiter sind, desto erfolgreicher wird das Unternehmen sein. Daher lohnt es sich natürlich, sich in diesem Bereich zunehmend zu professionalisieren.

Doch ein gutes Recruiting hat darüber hinaus weitere Vorteile. So achtet ihr als guter Recruiter nicht nur auf die fachlichen Kompetenzen eines Bewerbers, sondern auch auf seine menschliche Passung. Heutzutage gibt es kaum noch Jobs, in denen nicht im Team gearbeitet wird. Daher muss ein zukünftiger Mitarbeiter immer in das vorherrschende soziale Gefüge passen. Dies steigert nicht nur die Produktivität, sondern auch die Arbeitszufriedenheit und schließlich die Gesundheit aller Mitarbeitenden.

5 Gründe, die für den Job als Recruiter sprechen

  • Ihr habt einen wirklich wichtigen Job. Ein Unternehmen lebt nur durch seine Mitarbeiter und eure Aufgabe ist es, dass das Unternehmen gute Mitarbeiter einstellt. Ihr seid also auf indirektem Wege maßgeblich für den Erfolg des Unternehmens mitverantwortlich.
  • Recruiting ist eine wachsende Branche. Immer mehr Firmen stellen eigene Personaler ein, welche sich nur darum kümmern. Zudem wächst der Markt für externe Personalberater, welche das Recruiting für kleine Firmen auf einem hochprofessionellen Niveau übernehmen sollen.
  • Ihr habt mit vielen verschiedenen Menschen zu tun. Egal, ob ihr Vorstellungsgespräche führt, Assessment-Center leitet oder die neuen Mitarbeiter bei der Integration unterstützt, ihr werdet stets mit Menschen zu tun haben. Dies macht eure Arbeit abwechslungsreich und aufregend.
  • Euer Job ist stets im Wandel. Ihr müsst auf neue Trends achten und neue Erkenntnisse aus der Wissenschaft auf dem Schirm haben. Das hält auf Trab und lässt euch nicht in den immer selben Trott verfallen.
  • Ihr leistet einen wichtigen Beitrag zur Zufriedenheit und zum Wohlbefinden eurer Kollegen. Schafft ihr es, die richtigen Mitarbeiter für die richtigen Stellen und das richtige Team zu finden, wird es euren Kollegen gut gehen. Sie werden weniger krank und zufriedener mit ihrem Job sein.

Welche Eigenschaften benötigt ein Recruiter?

Da ihr als Recruiter hauptsächlich mit Menschen zusammenarbeitet, sind eure kommunikativen und sozialen Fähigkeiten von großer Bedeutung. Dabei ist es einerseits wichtig, den Bewerbern klar vermitteln zu können, was von ihnen erwartet wird, andererseits muss, aber der Gegenüber eingeschätzt werden können.

Aber keine Sorge, ihr erhaltet durch verschiedene Instrumente und Richtlinien stets Hilfe bei der Entscheidungsfindung. Hier wartet allerdings auch die nächste Anforderung auf dich. Recruiter arbeiten zunehmend mit den Kennzahlen, die sie aus eben jenen Fragebögen und Testungen erhalten. Daher müsst ihr eine gewisse Affinität gegenüber Zahlen besitzen und Spaß daran haben, Methodenwissen aufzubauen.

Ferner nimmt die Bedeutung von Social Media im Recruiting weiter zu. Fühlt ihr euch im Umgang mit den neuen Medien und besonders Netzwerken grundsätzlich wohl, kann dies von großem Vorteil sein. Generell ist der Job eines Recruiters zunehmend der eines Netzwerkers. Gerade im Talent Management müsst ihr in der Lage sein, einen Bewerberpool aufzubauen und diesen stetig zu pflegen. Allerdings solltet ihr euch keinen Kopf machen, wenn nicht alles auf euch zutrifft. Vieles davon werdet ihr lernen können, solange ihr nur Spaß an den Tätigkeiten eines Recruiters findet.

Wie werdet ihr Recruiter?

Recruiter ist aktuell noch kein direkter Ausbildungsberuf. Häufig finden sich Quereinsteiger aus dem Bereich der Psychologie, Soziologie oder Betriebswirtschaftslehre. Eine etwas generelle Ausbildung in diesem Bereich ist die des Personaldienstleistungskaufmanns/fraus. Dies umfasst neben den Aufgaben des Recruiters auch die des Personalentwicklers (Fortbildungen, Trainings etc.). Zudem ist eine IHK-Weiterbildung zum Personalberater möglich. In der Regel wird die Weiterbildung berufsbegleitend angeboten.

Viel wichtiger als die konkrete Ausbildung ist jedoch am Ende die Erfahrung, die ihr bereits in diesem Bereich sammeln konntet. Dies kann über Praktika oder während einer allgemeineren kaufmännischen Ausbildung geschehen. Gehört ihr zu den Berufseinsteigern, könnt ihr mit einem Einstiegsgehalt von etwa 40.000 EUR rechnen. Mit Berufserfahrung wächst dieser Wert auf über 50.000 EUR bis zu einem Maximum von etwa 70.000 EUR (in gehobenen Positionen).

Recruiter – Ein wichtiger Job mit Zukunft

Haltet ihr nach einem Job Ausschau, bei dem ihr wirklich etwas im Unternehmen bewegen und zugleich auch noch einen positiven Einfluss auf das Berufsleben anderer nehmen könnt, seid ihr bestens im Recruiting aufgehoben. Habt ihr zudem Spaß am Umgang mit Menschen und seid ein wenig zahlen affin, werdet ihr die Herausforderungen, die der Job an euch stellt, meistern. Eine Vielzahl an Praktika oder der direkte Einstieg über Ausbildung und Studium warten auf euch!

 

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