Ausbildungsstellen in der Glasindustrie

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Berufspraxis erwerben

Berufspraxis

In Stellenanzeigen fordern die ausschreibenden Unternehmen häufig Berufspraxis beziehungsweise Berufserfahrung. Was bedeutet es, wenn in den Stellenanzeigen steht, „fundierte Berufserfahrung erforderlich“, oder „einschlägige Berufspraxis ist unabdingbar“? Arbeitgeber nutzen verschiedene Adjektive, um die gewünschte Berufserfahrung zu kennzeichnen. Hier werden klassisch folgende Klassifikationen vorgenommen:

Erste Berufserfahrung

Gerade bei Stellen, die sich ausdrücklich an Berufsanfänger wenden, heißt es in den Anzeigen oft, dass „erste Erfahrungen wünschenswert“ seien. Fordert die ausgeschriebene Stelle von euch „erste Berufserfahrungen“, so sind damit berufliche Praxiserfahrungen gemeint, die ihr neben oder vor dem Studium gesammelt habt. Der Arbeitgeber möchte, dass ihr schon einen strukturierten Arbeitsalltag kennengelernt habt und dieser Belastung gewachsen seid. Für eine erste Berufserfahrung genügen in der Regel ein Praktikum (auch Schülerpraktikum) oder ein Aushilfsjob als Student oder eine Werkstudententätigkeit. Dieser Job muss nicht zwingend mit der Stelle zu tun haben, auf die ihr euch bewerben möchtet. Es ist aber natürlich keinesfalls nachteilig, wenn euer Job als Student zu der angestrebten Stelle passt.

EINSCHLÄGIGE BERUFSERFAHRUNG

Anders ist es, wenn die ausgeschriebene Stelle „einschlägige Berufserfahrung“ fordert. Dann solltet ihr Berufspraxis aus der Branche oder dem Bereich vorzeigen können, für den ihr euch bewerben möchtet. Es genügt in der Regel auch hier eine Werkstudententätigkeit, ein längeres Praktikum oder intensives ehrenamtliches Engagement.

Vorteil für die Arbeitgeber ist, dass ihr mit einschlägiger Berufserfahrung als neue Mitarbeiter nicht nur die Erfahrung eines Arbeitsalltages bereits kennt, sondern auch schon erstes fachliches Know-how mitbringt, von dem der Arbeitgeber profitieren kann.

Fundierte Berufserfahrung

Fordert die Stellenausschreibung eine „fundierte Berufserfahrung“, wird eine mehrjährige und umfassende berufliche Erfahrung in dem anvisierten Bereich vorausgesetzt. Hier genügen Praktika oder Studenten- und Schülerjobs nicht. Das ausschreibende Unternehmen möchte dann einen Mitarbeiter, der umfassende Vorerfahrungen in genau dem Job hat, für den er sich bewirbt. Eine fundierte und mehrjährige Berufspraxis wird meistens als notwendige Bedingung bestimmt. Diese Stellen sind für Berufsanfänger dann in der Regel nicht geeignet. Zwar muss man bei einer Bewerbung nie hundert Prozent der geforderten Qualifikationen erfüllen, bei einer fundierten Berufserfahrung kann jedoch nur sehr selten ein Fehlen durch andere Qualifikationen ausgeglichen werden. Hier solltet ihr euch als Berufseinsteiger dann lieber auf andere Stellen konzentrieren.

Wofür braucht ihr Berufspraxis?

Berufserfahrung ist ein sehr wichtiges Kriterium im Lebenslauf, auf das Personaler üblicherweise am stärksten achten. Anhand des beruflichen Werdegangs können sie erkennen, welche Erfahrungen und Qualifikationen ihr bereits für die Stelle mitbringt, für die ihr euch bewerbt. Zudem zeigt Berufserfahrung, dass ihr engagiert und fleißig seid.

Schüler und Studenten haben in der Regel maximal einschlägige Berufserfahrungen vorzuweisen. Das ist auch völlig normal – Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut. Dennoch ist ein möglichst früher Start beim Sammeln von Berufspraxis wichtig.

Denn Berufserfahrung hat auch für euch persönlich viele Vorteile. Wer bereits als Schüler einen Schülerjob ausgeübt hat, hat schon früh den beruflichen Alltag kennengelernt. Diese Erfahrung hilft, euch beim Berufseinstieg im Arbeitsalltag leichter zurechtzufinden.

Auch Praktika und Studentenjobs gelten mitunter als Berufserfahrung. Sie sind zudem für eure persönliche Entscheidung, welchen Beruf ihr schlussendlich ergreifen wollt, sehr sinnvoll. Nach einigen Wochen oder sogar Monaten im Praktikum könnt ihr recht verlässlich beurteilen, ob diese berufliche Richtung eine gute Wahl für euch ist.

WIE WICHTIG IST BERUFSPRAXIS, UM EINEN AUSBILDUNGSPLATZ ZU BEKOMMEN?

Für Schüler, die sich unmittelbar nach ihrem Schulabschluss für eine Ausbildungsstelle bewerben, hat die Berufspraxis beim Arbeitgeber in der Regel keinen hohen Stellenwert. Dennoch ist es sinnvoll, wenn ihr über Schülerjobs oder Schülerpraktika bereits erste Berufserfahrungen sammeln konntet. Idealerweise hilft euch diese Erfahrung, euch für eine Ausbildungsstelle in einem bestimmten Bereich zu entscheiden. Auch für den Arbeitgeber ist die Berufspraxis ein Hinweis, dass ihr die Entscheidung für die Ausbildungsstelle, auf die ihr euch bewerbt, auf der Grundlage einer Praxiserfahrung getroffen habt. Zudem sieht er, dass ein Arbeitsalltag nicht neu für euch ist.

Wie wichtig ist Berufspraxis, um eine feste Stelle zu bekommen?

In einer aktuellen Studie von „Campus 360“ wird deutlich, dass die Personaler bei der Entscheidung für einen Bewerber zu fast 70 Prozent auf die gesammelte Berufserfahrung setzen. Damit ist eine einschlägige Berufspraxis der wichtigste Punkt in der Bewerbung, nicht die Noten im Studium.

Arbeitgeber erwarten von ihrem zukünftigen Mitarbeiter, dass er möglichst sofort umfassend einsetzbar ist, einen Arbeitsalltag kennt und seinen Belastungen gewachsen ist. Studierende sollten also unbedingt versuchen, während ihres Studiums umfassende berufliche Erfahrungen zu sammeln, um auf dem Arbeitsmarkt möglichst gute Chancen zu haben.

Um Praxisluft zu schnuppern und Berufserfahrungen zu sammeln, habt ihr im Studium verschiedene Möglichkeiten. Als Erfahrungen im Arbeitsleben zählen die meisten Unternehmen:

  • (Auslands-)Praktika
  • studentische Nebenjobs und Werkstudententätigkeiten (im Idealfall in der anvisierten Branche)
  • Stellen als studentische Hilfskräfte an der Universität
  • Soziales Engagement und Ehrenämter
  • Abschlussarbeiten, die einen praktischen Bezug haben.

WIE MACHE ICH BERUFSPRAXIS IN DER BEWERBUNG DEUTLICH?

Bei der Bewerbung auf eine feste Stelle kann Berufspraxis der ausschlaggebende Punkt sein. Achtet bei der Bewerbung unbedingt auf die Adjektive der Stellenausschreibung, also ob einschlägige oder erste Berufserfahrung gewünscht wird, und betont eure Erfahrung dementsprechend in der Bewerbung.

Ein mehrmonatiges Praktikum etwa zeigt dem Arbeitgeber, dass ihr den Arbeitsalltag kennt und Fachexpertise gesammelt habt, es zeigt aber auch, dass ihr Soft Skills wie Team- und Kommunikationsfähigkeiten bewiesen habt.

Für Akademiker ist es oft schwierig, Praktika und andere berufliche Tätigkeiten entsprechend kenntlich zu machen. Sinnvoll ist es, Praktikum und Studentenjobs unter einer Überschrift "Praxiserfahrung" aufzuführen.

FAZIT

Berufserfahrung ist sowohl für die persönliche Entscheidung als auch für die Entscheidung des zukünftigen Arbeitgebers in seiner Bedeutung nicht zu unterschätzen. Idealerweise sammelt ihr bereits als Schüler und noch wichtiger im Studium so viel Berufspraxis wie möglich. So erwerbt ihr die nötigen Soft Skills (= sind sämtliche Eigenschaften, Fähigkeiten und Qualifikationen, die berufliche und private Erfolge bestimmen), Erfahrungen im Arbeitsalltag sowie die nötigen Hard Skills, also fachliches Wissen, sofern es euch gelingt, möglichst viel Berufspraxis im anvisierten Berufsfeld zu sammeln.

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