Onlinebewerbung
Die klassische Bewerbungsmappe gehört immer mehr der Vergangenheit an. Inzwischen werden mehr als 50 Prozent aller offenen Arbeitsstellen über das Internet ausgeschrieben und besetzt. Entsprechend wünschen sich auch immer mehr Arbeitgeber eine Onlinebewerbung. Das Verfahren ist schneller, die Bewerbungen sind leichter zu verarbeiten, und der gesamte Prozess verursacht geringere Kosten. Grundsätzlich sind die dafür vorgesehenen Online-Formulare einfach zu verstehen. Doch damit ihr erfolgreich seid, solltet ihr einiges beachten.
ONLINEBEWERBUNG ODER E-MAIL-BEWERBUNG?
Sicher ist euch schon aufgefallen, dass die beiden Begriffe oft gleichwertig verwendet werden. Aber die beiden Bewerbungsformen unterscheiden sich deutlich voneinander.
DIE E-MAIL-BEWERBUNG
Sie ähnelt der klassischen Bewerbung und enthält ein Anschreiben, den Lebenslauf und die üblichen Anlagen wie Zeugnisse. Der Unterschied besteht darin, dass die Unterlagen per E-Mail versandt werden. Häufig findet ihr in Stellenanzeigen eine entsprechende Aufforderung wie „Bitte senden Sie Ihre Bewerbungsunterlagen per E-Mail an folgende Adresse: ...“.
Bitte achtet dabei auf folgende Punkte:
- Die Empfänger-Anschrift muss unbedingt korrekt eingetragen sein, damit eure sensiblen Daten nicht falsch zugestellt werden.
- Setzt eure eigene E-Mail-Adresse ins Feld BCC. So wisst ihr, dass die Bewerbungsunterlagen wirklich versandt wurden.
- Verwendet einen aussagekräftigen Betreff, zum Beispiel „Bewerbung als Flachglastechnologe / Ihr Stellenangebot vom ...“
- Beim Anschreiben habt ihr die Wahl: Entweder ihr formuliert eine kurze E-Mail und hängt das Schreiben an, oder ihr verfasst das Anschreiben in der E-Mail selbst. Achtet dann darauf, dass eure Kontaktdaten in der Signatur ersichtlich sind. Auch ein kurzes Anlageverzeichnis darf nicht fehlen.
- Fast alle Unterlagen in einem PDF zusammen, und zwar in der Reihenfolge, wie ihr sie im Anlageverzeichnis aufgelistet habt. Die Größe des Dateianhangs sollte weniger als 5 MB betragen.
Mit dieser Variante ist die Bewerbung über ein Online-Formular gemeint. Das Formular befindet sich auf der Website des Unternehmens und reicht in der Regel über mehrere Seiten. Eure Aufgabe ist es, die Formularfelder der Reihe nach auszufüllen und gegebenenfalls gewünschte PDF-Dokumente und/oder ein Bewerbungsfoto hochzuladen.
Jede der beiden Bewerbungsformen hat ihre Vor- und Nachteile. Grundsätzlich gilt: Wünscht das Unternehmen laut Stellenanzeige ausdrücklich eine bestimmte Bewerbungsform, solltet ihr diesem Wunsch unbedingt nachkommen. Andernfalls verliert ihr bereits zu Beginn wertvolle Sympathiepunkte. Im schlimmsten Fall wird eure Bewerbung gleich zu Beginn des Verfahrens aussortiert und eure Chance auf den Job ist vertan.
SORGFALT IST OBERSTES GEBOT
Sich online mit ein paar Klicks um den begehrten Job zu bewerben, hört sich zunächst einmal gut an. Das Internet bietet euch eine lockere und schnelle Kommunikation, die jedoch zu Nachlässigkeiten verleiten kann. Grundsätzlich gilt, dass ihr bei einer Onlinebewerbung genauso gewissenhaft vorgehen solltet wie beim Klassiker auf Papier.
Das heißt:
- Formuliert sorgfältig
- Vermeidet Tipp- und Flüchtigkeitsfehler
- Achtet auf einen guten Gesamteindruck
INFORMIERT EUCH ÜBER DAS UNTERNEHMEN
Bevor ihr euch hoch motiviert auf das Online-Formular stürzt, empfehlen wir euch, sorgfältig über das Unternehmen und natürlich auch über den ausgeschriebenen Job zu recherchieren.
Nehmt euch Zeit, die Firmen-Website zu besuchen. Häufig findet ihr Kategorien wie "Über uns" oder "Unser Unternehmen". Zahlreiche Firmen pflegen inzwischen einen eigenen Blog und bieten sogenannte Karriereseiten in den Social-Media-Kanälen.
FÜLLT DAS ONLINE-FORMULAR NICHT SOFORT AUS
Manche Bewerbungsformulare müssen nicht mehr zwingend der Reihe nach ausgefüllt werden. Stattdessen könnt ihr flüssig vor- und zurückblättern und euch die Zeit nehmen, die ihr für die gebotene Sorgfalt benötigt. Doch häufig kommt es vor, dass die Pflichtfelder einer Seite vollständig ausgefüllt sein müssen, bevor ihr weiterblättern könnt. Für diesen Fall geben wir euch einen einfachen Trick an die Hand:
Meldet euch zunächst anonym an und erstellt von allen Seiten des Formulars einen Screenshot. So könnt ihr die Online-Bewerbung in Ruhe vorbereiten. Natürlich solltet ihr das anonyme Formular keinesfalls absenden!
FRAGT NACH
Beim Durcharbeiten der Onlinebewerbung können natürlich Fragen auftauchen. Habt bitte keine Scheu, den in der Stellenanzeige genannten Ansprechpartner zu kontaktieren - per Telefon oder per E-Mail. Stellt eure Fragen gezielt und konkret und haltet euch kurz. Niemand in der Personalabteilung hat die Ressourcen für eine individuelle Beratung. Außerdem wirkt euer Auftreten so wesentlich professioneller.
10 WICHTIGE TIPPS FÜR EURE ONLINEBEWERBUNG
Jede Art von Bewerbung hat seine Tücken. Sowohl die Print-Bewerbung, als auch die E-Mail-Bewerbung oder die Onlinebewerbung haben ihre Eigenheiten und Schwierigkeiten. Damit ihr beim Verfassen der Bewerbung keine Fehler macht, haben wir euch einmal die wichtigsten Punkte zusammengefasst, die ihr auf keinen Fall missachten solltet. Ihr müsst allerdings trotzdem darauf achten, dass jede Bewerbung individuell ist und perfekt auf das Unternehmen abgestimmt sein muss.
1. ACHTET AUF AKTUALITÄT
Spontanes Ausfüllen des Online-Formulars ohne Vorbereitung sorgt häufig für unnötigen Stress und damit für Fehler. Wichtige Unterlagen solltet ihr als PDF zum Upload bereithalten, vor allem euren Lebenslauf, Arbeitszeugnisse und Referenzen.
2. PRÜFT EURE ONLINE-PROFILE
Ihr müsst heutzutage damit rechnen, dass die Personalentscheider sich via Internet über euch informieren. Dafür schauen diese zum Beispiel bei XING, LinkedIn und - soweit vorhanden - auf eure persönliche Homepage, um sich einen ersten Eindruck zu verschaffen. Kümmert euch darum, dass die Profile aktuell sind.
3. ERSTELLT EIN INDIVIDUELLES ANSCHREIBEN
Beim Anschreiben in der Onlinebewerbung gelten die gleichen Ansprüche wie bei einem Anschreiben auf Papier. Richtet das Schreiben persönlich an den genannten Ansprechpartner und achtet akribisch darauf, dass eure Angaben sich mit denen im Online-Formular decken. Unstimmigkeiten und Widersprüche deuten auf ein Massenanschreiben hin oder werden als mangelnde Sorgfalt interpretiert. Das Datum muss aktuell, die Betreffzeile muss stimmig sein.
4. SCHREIBT DIE TEXTE VOR
Dafür eignet sich ein Textverarbeitungsprogramm wie Word oder Libre Office am besten. Formuliert die verlangten Texte dort vor und lasst die Rechtschreibprüfung darüber laufen, um Tippfehler zu vermeiden. Später könnt ihr die Textbausteine einfach in die entsprechenden Formularfelder kopieren. Dies gilt vor allem für sogenannte Freitextfelder. Beispiele dafür sind das Anschreiben, eure Motivation für die Bewerbung und ähnliches.
Wichtig: Habt ihr eine Seite des Online-Formulars ausgefüllt, erstellt einen Screenshot davon. So habt ihr immer einen Überblick, was abgefragt wurde und was ihr dort angegeben habt. Die Ausdrucke könnt ihr außerdem zum späteren Vorstellungsgespräch mitnehmen. Vielleicht stellt euer Gesprächspartner Fragen zu euren Angaben.
5. ANHÄNGE: WENIGER IST OFT MEHR
Ihr solltet beim Punkt "Anhänge" darauf achten, dass die Bewerbung nicht überladen wird. Als Faustregel gilt: Die letzten drei Zeugnisse und/oder die letzten drei Empfehlungsschreiben reichen aus. Fasst die Anhänge in einer PDF-Datei zusammen, damit der Personalentscheider nur eine Datei herunterladen und öffnen muss. Das Bewerbungsfoto integriert ihr ins Deckblatt oder - falls ihr kein Deckblatt verwendet - in den Lebenslauf. Manche Unternehmen verlangen ausdrücklich Unterlagen ohne Lichtbild. Bitte nehmt diesen Punkt ernst.
6. VERGESST NICHT EURE UNTERSCHRIFT
Auch bei einer Onlinebewerbung ist eure Unterschrift im Anschreiben und im Lebenslauf obligatorisch. Scannt eure Unterschrift ein und fügt sie an entsprechender Stelle in die Dokumente ein.
7. ACHTET AUF DIE DATEIGRÖSSE
Die Dateien, die ihr eurer Onlinebewerbung hinzufügt, dürfen eine gewisse Größe nicht überschreiten. Welche das ist, könnt ihr häufig schon im Stellenangebot, spätestens im Formular selbst, ersehen. Komprimiert die Datei, wenn sie die maximale Größe überschreitet. Im Internet findet ihr viele kostenlose Tools dazu. Reicht die Komprimierung nicht aus, müsst ihr die Datei verschlanken. Prüft die Anlagen noch einmal darauf, ob wirklich alle Dokumente wichtig sind.
8. VERWENDET AUSSAGEKRÄFTIGE DATEINAMEN
Gebt euren Dateien sinnvolle und vor allem eindeutige Bezeichnungen. Beispiele dafür sind "Lebenslauf_Max_Muster.pdf" oder - noch genauer - "Max_Muster_Flachglastechnologe". Sollte im System des Empfängers etwas durcheinander geraten, lassen sich eure Dateien damit noch exakt zuordnen.
9. ÜBERPRÜFT EURE ONLINEBEWERBUNG
Bevor ihr die Onlinebewerbung endgültig versendet, solltet ihr alle Angaben, Anlagen etc. noch einmal sorgfältig überprüfen. Es ist verständlich, dass ihr den Bewerbungsprozess endlich abschließen möchtet. Doch Flüchtigkeitsfehler schleichen sich immer wieder ein und möglicherweise war eure ganze Anstrengung damit umsonst. Plant für den gesamten Prozess der Onlinebewerbung ungefähr drei Stunden ein.
10. GEBT ÜBERALL DIE GLEICHE E-MAIL-ADRESSE AN
Verwendet für eure Absender-Adresse unbedingt eine seriöse E-Mail-Adresse. Die neutrale Adresse vorname.nachname@provider.de ist optimal. Ist die Adresse bereits vergeben, kombiniert euren Namen mit eurem Geburtsjahr oder ähnlichem. Besitzt ihr einen eigenen seriösen Blog, könnt ihr dessen Mail-Adresse nutzen, um die Aufmerksamkeit beim Personalentscheider zu erhöhen.
Fazit
Mit einer Onlinebewerbung seid Ihr seid nicht mehr auf die Öffnungszeiten der Post oder Schreibwarenläden angewiesen, um eure Bewerbung zu versenden. Wann ihr sie online abschickt, spielt keine Rolle. Außerdem spart ihr Kosten für Bewerbungsmappe, Briefumschlag und Porto. Eure Bewerbung erreicht immer den richtigen Empfänger und viele Unternehmen ermöglichen es, den Bewerbungsstatus online einzusehen. Das erfordert zwar Geduld, aber ihr könnt den gesamten Prozess besser verfolgen.
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